Bei der Einsaat der ersten Saatmischungen waren viele Helfer im Einsatz.
Foto: Claudia Bötsch
Von Claudia Bötsch
Auggen. Mit der Einsaat von insgesamt acht Flächen ist die Wildblumen-Initiative „Auggen blüht“ nun so richtig gestartet. Nach der verhaltenen Resonanz auf die Auftaktveranstaltung vor einigen Monaten freuten sich die Initiatoren Matthias Runge, Richard Schindler und Manfred Kraft umso mehr über die vielen Mitstreiter, die sich inzwischen engagieren. Mit im Boot sind Groß und Klein, Gemeinde, Privatleute, Betriebe und auch Vereine. Ziel ist, in und um Auggen herum so viele Blühinseln wie möglich zu schaffen, in denen bedrohte Insektenarten die von ihnen benötigten Bedingungen vorfinden.
Begeistert zeigte sich Auggens Bürgermeister Ulli Waldkirch, der mit seinem kleinen Sohn an der Aktion teilnahm. „Die Kommunen sind oft die Keimzellen für großartige Dinge auf der Welt“, stellte er fest.
Einsaat auf acht Flächen Gestartet wurde mit der Aussaat auf einer Fläche am Winzerkeller, wo auch mit einem Glas Sekt auf den gelungenen Auftakt angestoßen wurde. Danach ging es auf die andere Seite der B 3 an die Ausgleichsfläche für den Brückenbau. Außerdem säte die Helferschar unter anderem Flächen am Bolzplatz, im Pfarrgarten, am Biotop des Schwarzwaldvereins und in einem Privatgarten ein.
40 regionale Wildpflanzen
Zum Einsatz kam eine Markgräfler Wildblumenmischung, die Armin Ritter aus Buggingen zusammenstellt. Das Saatgut besteht aus rund 40 ausschließlich regionalen Wildpflanzen, darunter Schafgarbe, Kornblume und Spitzwegerich. Die Saatmischungen wurden von der Firma Hieber finanziert. Im Vorfeld hatten Matthias Krumm und Martin Behringer mit ihren Maschinen die rund 3000 Quadratmeter umfassenden Flächen für die Einsaat vorbereitet. Unterstützung erhielten sie dabei von Auggener Gartenbaubetrieben.
„Blühende Heimat“
Bei der Aktion am Sonntag mit dabei war auch Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei Edeka-Südwest. Sie unterstützt Manfred Kraft bei seiner baden-württembergweiten Kampagne „Blühende Heimat“, an die auch die Auggener Initiative angelehnt ist. Kraft hat bereits rund ein Dutzend Projekte betreut, unter anderem in Meßkirch und Trossingen. Ziel sei dabei vor allem auch, bei den Leuten das Bewusstsein zu schärfen, ihre Gärten insektenfreundlich zu gestalten, so der Wildbienen-Experte. Die Auggener Initiative habe auch Signalwirkung auf andere Gemeinden, freute sich Kraft über das große Engagement in der Winzergemeinde. Viel Lob gab es für Hauptakteur Matthias Runge. Mit seiner gelungenen Kommunikation auf allen Kanälen sei es ihm gelungen, in kurzer Zeit viele Mitstreiter für das Projekt zu gewinnen, meinte Andreas Stähle, der kürzlich zur Initiative gestoßen ist. Unterstützung für das Projekt gibt es auch von Künstlerin Diana Meier. Sie malt Bilder von aussterbenden Arten und spendet einen Teil ihres Erlöses an die Initiative. Zum Abschluss der Aktion fanden sich die Helfer beim Biotop zu einem Vesper ein. Für die Verpflegung während des Arbeitseinsatzes sorgten die Bäckerei Singer und Hieber.
Insekten-Lehrpfad
Für 2022 hat die Initiative bereits weitere Flächen im Blick, die zu „Blühinseln“ für Bienen & Co. werden sollen. Außerdem ist ein Insekten-Lehrpfad geplant, kündigte Runge an.
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